Die ersten Tage

11. März

Als wir das Hostel um 9 Uhr morgens erreichten, war es uns leider noch nicht möglich, unser Zimmer zu beziehen, da unser Host erst alles herrichten wollte. Also haben wir unsere kleinen Rucksäcke geschnappt und sind zum Cornwall-Park, der einen 10 minütigen Fußweg von unserem Homestay entfernt ist, gelaufen. Da verbrachten wir dann die nächsten 4 Stunden mit unseren Laptops und Büchern und versuchten zu fotografieren, was an diesem Tag allerdings besonders anstrengend erschien, weil wir in der Nacht von Mittwoch zu Donnerstag das letzte mal tief geschlafen hatten und der Jetlag sich langsam aber sicher bemerkbar machte. 

 

Es war nun also Sonntagmorgen, etwas, was wir uns an diesem Tag wohl noch 5 mal in den Kopf rufen mussten. Bei 12 h + Zeitunterschied hat man eigentlich jegliches Zeitgefühl verloren. 

So langsam füllten sich die Wege mit Joggern, Familien mit Kindern, die Fahrradtouren machten, oder Leuten, die sich zum Barbecue trafen. Total harmonisch irgendwie. 

 

Mir ging es dann mit der Zeit aber nicht mehr ganz so gut. Das letzte Mal, dass ich irgendetwas gegessen hatte, war über 24 h her gewesen und eigentlich hielt mich nur noch eine Cola, die ich seit Ankunft am Flughafen getrunken hatte, über Wasser. Wir wollten das Risiko nicht eingehen, dass ich auf dem Weg zum Homestay aus den Latschen kippe, also zog Simon los und holte uns etwas zu essen. Innerhalb der ersten 2 Stunden unserer Reise bestätigten sich die Anschuldigungen einiger Leute, ich sei nicht selbstständig genug und bräuchte immer jemanden, um mir zu helfen. Das ist eine Sache, die ich in den nächsten 5 Monaten auf jeden Fall ändern will. Aber hey, jeder fängt mal irgendwo an, nicht wahr? 

 

Gestärkt vom Schinken-Sandwich gingen wir also zurück zu unserer Unterkunft, sprangen schnell unter die Dusche und packten erst einmal die Beine hoch. Das erste Mal Liegen seit über 48 h. Wir hatten auch geplant bis abends nicht einzuschlafen, aber das Vorhaben warfen wir ganz schnell über Bord. Immerhin stellten wir uns einen Wecker, der aber mit jeder Stunde weitergestellt wurde. Somit wachten wir dann abends um 8 auf, machten uns etwas zu essen und gingen gleich wieder schlafen. 

12. März

Zu diesem Tag gibt es tatsächlich nicht so viel zu sagen. Das Wetter sollte sehr bescheiden werden, hielt sich aber den ganzen Morgen. Als wir dann endlich bereit und ambitioniert waren, los zu laufen, fing es an wie aus Eimern zu schütten. Das war’s dann also. Wir besitzen momentan noch keinen Regenschirm und unser Plan war es an diesem Tag zur Bank zu gehen - da hatten wir wenig Lust darauf, wie zwei nasse Pudel anzukommen. Abwarten war also die Devise. Das taten wir … den ganzen Tag. Aber es hörte nicht eine Sekunde auf. Also machten wir uns zum Trost eine Instant-Noodle-Suppe und gingen schlafen. 

13. März

An dem Tag waren wir noch motivierter, schließlich wollten wir Dinge erledigen. Wir mussten wichtige Sachen beantragen und auch die Autosuche war nur so halb gestartet. Wir liefen zu Fuß zur ANZ-Bank (Danke Paul, für den Tipp - schaut mal auf seinem Instagram vorbei), wo uns ein netter Inder empfing, der gleich das Konto eröffnete. Wir überlegten auch erst zu Westpac zu gehen, weil die eine Partnerbank der deutschen Bank sind, aber einige Backpacker hatten damit wohl schon Probleme. 

 

Wir hatten alles wichtige dabei: Reisepass, die Bestätigung unseres Hosts, dass wir bei ihm wohnen und unser Working-Holiday-Visum. Eine Sache hatte ich aber vergessen: meine Steuernummer. Also blieb mir nichts anderes übrig, als meine Mama um halb 12 in Deutschland aus dem Bett zu schmeißen, damit sie mir die Nummer durchgibt. (DANKE MAMA!!! Es wird wohl noch ein paar Wochen dauern mit der Selbstständigkeit.) 

Problemlos wurden wir Besitzer eines neuseeländischen Bankkontos. 

 

Dann liefen wir wieder in den Cornwall-Park, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und gingen zu einem Countdown, um alltägliche Dinge, wie laktosefreie (!) Milch, Cornflakes und Toastbrot zu holen. An dem Abend kochten wir auch das erste Mal Nudeln mit Tomatensoße. Vielleicht sollten wir eine Strichliste beginnen, wie oft wir dieses Gericht hier essen werden.

 

Der Tag war eigentlich sehr erfolgreich, wir waren nur ziemlich erschöpft. Ich habe mal auf dem Handy geschaut, wir sind solide 14.713 Schritte gelaufen, was hier aber viel anstrengender ist, weil es eigentlich die ganze Zeit nur bergauf oder bergab geht. 

 

Wer wissen möchte, was wir nun für ein Auto kaufen und unseren Campervan-Umbau sehen will, sollte den kommenden Eintrag lesen. 

 

Bis dahin, eure Saskia :)